'Elefanten sieht man nicht'-
-Aber man sieht sie doch, wenn man nur die Augen öffnet.
Die dreizehn jährige Mascha musste schon so einiges durchmachen. Eine verstorbene Mutter, ein verzweifelter Vater und dann auch noch jedes Jahr Sommerferien auf dem Land bei ihren Großeltern. Und jedes Jahr langweilt sich Mascha in den Sommerferien. Was soll sie auch großes machen. Es sind ja keine Kinder in ihrem Alter zu spielen da. Allein das Trautchen ist da, aber die ist auch nicht so wirklich das, was Mascha braucht. Langeweile und Sonnenschein. Mascha konnte ja nicht wissen, dass sie dieses Jahr ganz andere Sommerferien verbringen wird.
An einem Nachmittag lernt sie Julia und Max kennen. Was heißt hier sie lernt sie kennen. Julia und Max reden anfangs gar nicht. Sie sind nur da. Einfach da. Doch Mascha lernt die beiden kennen. Sie bemerkt blaue Flecken, einen verstörten Max und eine viel zu schnell antwortende Julia. Da kann etwas nicht stimmen.
Sie beschießt die Erwachsenen über Julia und Max zu informieren, doch diese reagieren nicht auf Mascha und bilden eine Mauer aus Schweigen.
Doch Masche kann nicht schweigen. Sie kann nicht weg sehen. Sie sieht den Elefanten.
Mascha greift ein. Ob ihr Handeln richtig oder falsch war bleibt dem Leser zu Entscheiden selbst überlassen.
In meinen Augen war ihr Handeln richtig und für eine dreizehnjährige wirklich bemerkenswert. Über die Ausführung lässt sich vielleicht streiten, aber das was Mascha getan hat, war auf jeden Fall besser, als das was die Erwachsenen getan haben.
Susan Keller greift in ihrem Debüt 'Elefanten sieht man nicht' ein sehr ernstes und doch verschwiegenes Thema auf. Gewalt gegenüber Kindern. Es geht nicht nur darum, Kinder vor solchen Taten zu schützen, sondern den Kindern auch mal ein Ohr schenken und ihnen zu vertrauen. Hätte man Mascha früher Glauben geschenkt, dann hätte man die Kinder vor weiteren Taten beschützen können.
'Elefanten sieht man nicht' ist ein Buch, welches in die Tiefe geht und ein wichtiges Thema verdeutlicht. Ein wichtiges Thema sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Jeder betrachtet die Aussage dieses Buches anders. Doch die Aussage ist und bleibt:
'Wieso sollte man Elefanten nicht sehen können, wenn sie doch so groß sind.'
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